Künstlich erzeugtes, ökologisch wertvolles Hochwasser im Spöl
26.06.2019
-Medienmitteilung

Ökologisch wertvolles Hochwasser im unteren Spöl

Am Mittwoch, 19. Juni sowie am Montag, 24.Juni 2019 wurden – wie bereits in den Jahren zuvor – künstliche, ökologisch wertvolle Hochwasser im unteren Abschnitt des Spöl erzeugt. Die Abflussspitzen betrugen am 19. Juni rund 26 m3 und am 24.Juni rund 40 m3 pro Sekunde.

 

Die Regierung des Kantons Graubünden hat zwecks Erfüllung der Restwassergesetzgebung bereits im Jahr 2016 verfügt, dass im unteren Spöl künstliche, ökologisch wirksame Hochwasser erzeugt werden sollen. Diese Hochwasserregelung beruht auf den positiven Erfahrungen, die am oberen Spöl seit dem Jahr 2000 mit jährlichen künstlichen Hochwassern gemacht wurden. Dieser Langzeitversuch wurde, wie auch die aktuellen ökologischen Hochwasser, von den EKW und dem Schweizerischen Nationalpark gemeinsam erarbeitet und durchgeführt.

 

Dennoch hat sich im unteren Spöl über die letzten Jahre eine grosse Menge Geschiebe aus den Seitenbächen angehäuft. Diese Aufhöhung der Gewässersohle hat sowohl gewässer- wie auch fischökologische Probleme hervorgerufen und stellt auch ein Problem hinsichtlich der Hochwassersicherheit dar.

 

Mit den beiden diesjährigen, künstlich erzeugten Hochwassern, die intensiv wissenschaftlich begleitet wurden, konnten wichtige Erkenntnisse betreffend Verhalten dieses Bergbaches sowie seiner Ökologie gewonnen werden. Insbesondere konnte beobachtet werden, wie sich das Geschiebe in der Flachstrecke des Spöl in Nähe des Siedlungsgebiets der Gemeinde Zernez bis zur Mündung in den Inn verhält. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse ermöglichen das Erarbeiten von Konzepten zur Sicherheit der Bewohner der Gemeinde Zernez sowie zur Schonung der genutzten Agrarflächen.

 

Bei diesen beiden erwähnten Hochwassern wurden keine nicht beherrschbaren Schäden festgestellt. Auch die mit den Hochwassern in den Inn gelangenden Geschiebemengen wurden durch den zurzeit herrschenden hohen Abfluss im Inn zum grossen Teil weiter transportiert, so dass fischereiliche Belange des Inn dabei nicht beeinträchtigt wurden.